Mit Jana Seppelt und Jan Richter schickt die BAG Betrieb & Gewerkschaft zwei ihrer Schwergewichte erneut ins Rennen. Die beiden haben im Parteivorstand die letzten 16 Monate eine wichtige Rolle gespielt und unter anderem dazu beigetragen, dass DIE LINKE jetzt einen Gewerkschaftsrat hat. Für ihre erneute Kandidatur haben sie den Rückenwind der BAG. Wir drücken beiden fest die Daumen!
Als BAG Betrieb & Gewerkschaft haben wir vor einigen Jahren das Ziel formuliert, einen stärkeren Fokus als bisher auf die Parteientwicklung zu legen. Wir wollen raus aus der Nische, in der wir uns nur zum Thema „Gute Arbeit“ äußern und stattdessen zu einem starken Zentrum der Partei werden, das ihr die Brille der Beschäftigten aufsetzt. Eine Brille, die uns stärker noch als bisher befähigen kann, in der Klimabewegung, den Mieterprotesten oder antirassistischen Kampagnen die soziale Frage zu stellen und die Welt der Arbeit als politischen Bezugspunkt zu etablieren.
Deshalb äußern wir uns zu allen relevanten politischen und organisationspolitischen Fragen unserer Partei und haben dies in der jüngeren Vergangenheit auch schon getan. DIE LINKE braucht einen Gewerkschafterflügel, dessen Stärke sich aus seiner Mitgliederanzahl, aus seinem politischen Fokus sowie aus seinem Platz in der Parteidebatte erklärt. Deshalb rufen wir die Delegierten des Erfurter Parteitages dazu auf, den gewerkschaftlich engagierten Genossinnen und Genossen für ihre Wahl in den Parteivorstand eine Stimme zu geben und insbesondere unsere beiden Bundessprecher Jana Seppelt und Jan Richter mit politischem Rückenwind auszustatten.
Kandidatur Jana Seppelt als stellvertretende Parteivorsitzende
Unsere Prtei steht vor enormen Herausforderungen: In den letzten Monaten erlebten wir desaströse Wahlergebnisse, den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands in Europa, eine sich gerade derzeit wieder stark öffende Schere zwischen Arm und Reich und die Auswirkungen eines durch die Jahrzehnte der großen Koalition verursachten Investitionsstaus in Sachen Energie- und Verkehrswende. DIE LINKE braucht es mehr denn je. Als klare Friedenspartei, die sich nicht an die Seit eder Kriegstreiber, sondern an die Seite der leidenden Bevölkerungen stellt. Und vor allem auch als eine Partei, die die Interessen der abhängig Beschäftigten stärker als jede andere Partei vertritt. Auch unter der Ampel gilt: Die Koalition geht weder die durch Corona eklatant sichtbar gewordenen Missstände im Gesundheitswesen oder der öffentlichen Verwaltung beherzt an, noch schließt sie die Lücken im sozialstaatlichen Netz oder verteilt endlich von oben nach unten um.
Gerade als Gewerkschafterin in der öffnetlichen Daseinsvorsorge ist für mich klar, dass es weiterhin darauf ankommt, das Öffentliche systematisch zurückzugewinnen und damit die politische Kontrolle wieder zu erlangen und für die Zukunft zu sichern. Es gilt, dies im Parlament und in der außerparlamentarischen Opposition mit unseren Bündnispartner*innen einzufordern und bisher Erreichtes zu verteidigen. Konsequenter Klimaschutz, Ausbau des Öffentlichen und soziale Gerechtigkeit gehören dabei untrennbar zusammen. Unsere Themen liegen auf der Straße – gehen wir sie gemeinsam, in Abstimmung zwischen Partei und Fraktion und mit Verve im Partei- und Bündnisaufbau sowie im Wahlkampf an. An der Seite der Lohnabhängigen und ihrer Gewerkschaften. Dafür trete ich wieder als stellvertretende Vorsitzende an und werbe um Eure Unterstützung.
Kandidatur Jan Richter für den Parteivorstand
Ich habe 2021 für den PV kandidiert, um als Sprecher der BAG Betrieb & Gewerkschaft dazu beizutragen, dass Partei und Gewerkschaften ein besseres Verhältnis zueinander entwickeln. Einen Gewerkschaftsrat zu etablieren, ist uns gelungen. Gesellschaftliche Entwicklungen durch die Brille der Beschäftigten zu betrachten, ist mir aber auch als langjähriger BR-Vorsitzender im Einzelhandel wichtig. Bei H&M ließen sich Kämpfe nie allein führen. Wo wir herkamen, war so unwichtig wie die Frage, ob wir einander mochten. Wir waren Kolleginnen und Kollegen. Wollten wir Verbesserungen durchsetzen, mussten wir uns zusammenrotten.
Übertragen auf die Partei heißt das: Es ist unwichtig, wo wir herkommen. Wichtig ist, dass wir uns für DIE LINKE entschieden haben. Zusammenzustehen, auch wenn wir nicht immer einer Meinung sind, ist dabei zentral. Dazu aber braucht es Grundsolidarität, das Bedürfnis nach Einheit und die Fähigkeit, trotz einzelner Differenzen füreinander einzustehen.
Notwendig ist auch ein strategischer Klärungsprozess. Unsere „Vielstimmigkeit“ ist Mangel an Orientierung. Fehlende Richtungsentscheidungen lähmen uns. Strategische Klärung ist aber mehr als die Verdrängung ungeliebter Positionen. Sie ist ein gemeinsamer Aushandlungsprozess auf Augenhöhe, der gesellschaftliche Kräfteverhältnisse analysiert und die Rolle unserer Partei definiert.
Strömungskämpfe mit Siegern und Besiegten schaden uns. Wir brauchen stattdessen ein strategisches Zentrum, das unsere Partei stabilisiert. Ich bin stolz, dass die BAG B&G zu strategischer Klarheit und Versachlichung beiträgt. Ich möchte auch weiter daran mitwirken, DIE LINKE zu einer starken Akteurin in den sozialen Auseinandersetzungen zu machen. Stark sind wir aber nur, wenn sich in der Partei niemand schwach fühlt.
Euer Jan
Zu mir: gelernter Einzelhandelskaufmann, z.Z. Koordinator im AK »Arbeit und Soziales« der Bundestagsfraktion; im BSPR der BAG Betrieb & Gewerkschaft; Mitglied: ver.di und NGG