Jan Stremmel: Drecksarbeit

Jan Stremmel: Drecksarbeit

von Florian Witte

Im Knesebeck-Verlag erschien kürzlich ein Buch mit dem Titel Drecksarbeit – Geschichten aus dem Maschinenraum unseres bequemen Lebens. Thema sind die weltweiten Arbeitsbedingungen. Sie machen deutlich, wie sehr unser täglicher Konsum auf der weltweiten Ausbeutung von Mensch und Natur beruht. Autor Jan Stremmel hat sich zur Recherche auf fünf verschiedenen Kontinenten in die „Drecksarbeit“ begeben und die furchtbarsten Jobs angenommen, die man sich vorstellen kann. Bildreich schildert er den Arbeitsalltag der Beschäftigten zwischen Lohndumping, fehlendem Arbeitsschutz und Prekarität. Sie sind das Ergebnis des globalisierten Kapitalismus und das Gegenstück zu unserer bunten Konsumwelt.

„Drecksarbeit“ kommt ohne große Theorien aus und wird dadurch zu einem Geheimtipp für all diejenigen, die nach einem unkomplizierten Einstieg in die Welt globaler Produktionsketten suchen. „Drecksarbeit“ schildert nüchtern und verzichtet darauf, die Lösungen zu präsentieren – ob nun die Änderung der eigenen Konsumgewohnheiten, die Verbesserung der Arbeitsbedingungen am Produktionsgeschehen oder konkrete Gesetze zum Schutz der Beschäftigten durch die Politik.  Es setzt vielmehr seine Schwerpunkte auf die aufrüttelnde Darstellung der Ereignisse und überlässt es dem Leser oder der Leserin, dagegen aktiv zu werden.

Und gerade weil das Buch offen lässt, wie gegen die beschriebenen Missstände vorzugehen ist, eignet es sich hervorragend für die politische Bildungsarbeit, die ja nicht bevormunden, sondern motivieren will. Aus meiner Sicht ein wertvoller Beitrag für linke politische Arbeit, die ein  Verständnis für Veränderung erzeugen möchte.

Florian Witte ist Landessprecher der LAG Betrieb & Gewerkschaft in Rheinland-Pfalz

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