Wer die Welt des Kapitals schwächen will, muss die Welt der Arbeit stärken. Wir leben in Zeiten, in denen Politiker alberne Tipps zur richtigen Körperpflege geben und zum Sparen aufrufen und gleichzeitig Gesamtmetall-Präsident Wolf mit Arbeitsgeber-Präsident Dulger öffentlich die Einschränkung des Streikrechts in Krisenzeiten herbeisehnen. In dieser Situation ist es wichtig, dass die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie dagegenhalten und versuchen, ihre Interessen durchzusetzen. Harte Zeiten erfordern starke Gewerkschaften. Mit „Solidarität gewinnt“ hat der Vorstand unserer Partei seine Soli-Adresse überschrieben, die wir hier spiegeln.
Beschluss 2022/256
Solidarität gewinnt!
Beschluss des Parteivorstandes vom 11. September 2022
Liebe Kolleginnen und Kollegen der Metall- und Elektroindustrie,
in eurer Tarifrunde, die in schwierigen Zeiten stattfindet, unterstützen wir euch voll und ganz. Die Inflation hält an und vor allem die Preise für Lebensmittel und für Strom und Heizung steigen rasant. Für euch, die Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie, kommt hinzu, dass die Tariflöhne – auch wenn es Einmalzahlungen gab – in den letzten vier Jahren nicht erhöht wurden. Eure Forderung nach einer Lohnsteigerung von 8 Prozent ist daher mehr als berechtigt!
Wir leben in Zeiten, in denen die öffentliche Debatte von Politikerinnen und Politiker beherrscht wird, die mit albernen Tipps für die richtige Körperpflege zum Sparen aufrufen. Zeiten, in denen der Gesamtmetall-Präsident Stefan Wolf nicht nur eine Nullrunde für die Metall- und Elektroindustrie fordert, sondern sich sogar traut – ebenso wie der Arbeitsgeberpräsident Rainer Dulger – öffentlich die Einschränkung des Streikrechts in Krisenzeiten herbei zu sehnen.
In dieser Situation ist es wichtig, dass ihr dagegenhaltet und eure Interessen durchsetzt. In eurem Tarifkampf stehen wir fest an eurer Seite und freuen uns, konkrete Unterstützung vor Ort zu leisten.
Ihr seid gut organisiert und werdet mit eurer Tarifauseinandersetzung in der Metall- und Elektroindustrie, die in einer großen und wirtschaftlich relevanten Branche stattfindet, gesellschaftliche Aufmerksamkeit erhalten. Euer Kampf kann Kolleginnen und Kollegen in anderen Bereichen ermutigen, ebenfalls aufzustehen und höhere Löhne durchzusetzen. Damit leistet ihr einen wichtigen Beitrag gegen die zunehmende Ungleichheit und Armut in der Gesellschaft.
Gleichzeitig habt ihr mit eurer Unterschriftensammlung für eine Übergewinnsteuer, die Deckelung der Gaspreise und Entlastungen für Rentnerinnen und Rentner, Erwerbslose und Studierende schon im Sommer begonnen, auch auf der politischen Ebene für eine soziale Bewältigung der gegenwärtigen Lage zu streiten. Auch hier stehen wir an eurer Seite und möchten euch einladen, mit uns und vielen anderen gemeinsam, die Auseinandersetzung gegen Ungleichheit und Armut im Herbst auch auf die Straße zu tragen.
Mit solidarischen Grüßen
Die Mitglieder des Parteivorstandes der Partei DIE LINKE
How to support a Streik?
Die Stimmung unter den Streikenden ist bisher sehr gut. Das Angebot der Arbeitgeber eher ernüchternd. Die nächste Verhandlungsrunde ist Mitte November. Deshalb braucht es Solidarität vor Ort. Diese scheitert oft aber gar nicht am Willen selbst, sondern an ganz praktischen Hemmnissen, weil beispielsweise kein Kontakt zu Beschäftigten oder Gewerkschaft besteht. Hierzu hat unsere Bundestagsfraktion ein kurzes Arbeitskampf-Begleitkonzept mit hilfreichen Schritten zur Orientierung und für die Soli-Arbeit in den Kreisverbänden zusammengestellt:
220802-How-to-support-a-Streik
Die Welt der Arbeit in den Sozialen Medien
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