Von Gerald Kemski
„Mit vollen Segeln für die Forderungen der IG Metall“ – das war eine der Losungen, unter denen Arbeiterinnen und Arbeiter in einem dreimonatigen Streik im Winter 1956/57 in Schleswig-Holstein die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall erkämpften. Ergebnis eines Klassenkampfes und ohne Gewerkschaften so nicht möglich. Das politische Umfeld war seinerzeit rau: CDU-Alleinregierung und wenige Wochen zuvor das Verbot der KPD. Es entspricht dem Zeitgeist der Herrschenden, dass Jahrestage der Arbeiter/innen- und Gewerkschaftsbewegung nicht über Gebühr in die Medienöffentlichkeit gelangen, dabei ist dieser 114 Tage dauernde Streik ein Meilenstein der bundesdeutschen Gewerkschaftsgeschichte.