Lohnfortzahlung im Krankheitsfall – vor 60 Jahren erkämpft

15. September 2017  BLOG

Von Gerald Kemski

„Mit vollen Segeln für die Forderungen der IG Metall“ – das war eine der Losungen, unter denen Arbeiterinnen und Arbeiter in einem dreimonatigen Streik im Winter 1956/57 in Schleswig-Holstein die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall erkämpften. Ergebnis eines Klassenkampfes und ohne Gewerkschaften so nicht möglich. Das politische Umfeld war seinerzeit rau: CDU-Alleinregierung und wenige Wochen zuvor das Verbot der KPD. Es entspricht dem Zeitgeist der Herrschenden, dass Jahrestage der Arbeiter/innen- und Gewerkschaftsbewegung nicht über Gebühr in die Medienöffentlichkeit gelangen, dabei ist dieser 114 Tage dauernde Streik ein Meilenstein der bundesdeutschen Gewerkschaftsgeschichte.

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Zur Sache: Die späte Rache der Agenda 2010 – Rechte im Aufwind

13. September 2017  BLOG, E-PAPER / ZEITUNG

Von Jan Richter

Die Spaltung unserer Gesellschaft und der Aufwind der Rechten wären so nicht möglich gewesen, hätten sich nicht Sozialdemokraten Anfang des neuen Jahrtausends zur Speerspitze des Neoliberalismus gemacht, meint unser Bundessprecher Jan Richter, und spielt damit auf die Agenda 2010 an. So gibt es heute noch genauso viel Arbeit wie vor 20 Jahren, nur teilen sich immer mehr Menschen den gleichen Umfang zu deutlich schlechteren Bedingungen. Gewinner sind jene, die von billiger Arbeit profitieren. Das geht auf Dauer nicht gut.

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Nachruf auf Gerd Graw

16. Juli 2017  Allgemein

Gerd Graw (Quelle: Salzgitter Zeitung)

Wir gedenken unserem Gründungsmitglied und trauern um Gerd Graw. Sein Tod reißt eine schmerzhafte Lücke bei uns in der AG Betrieb & Gewerkschaft – in Niedersachsen und auf Bundesebene. Keine betriebliche Aktion, kein Streik, keine Antifa-Versammlung war Gerd zu viel. Gerd war gradlinig, kämpferisch, freundschaftlich und selbstlos. Er hat es nie leicht gehabt, auch nicht in seiner eigenen Partei. Menschen wie Gerd waren immer das Rückgrat der Arbeiterbewegung. Wir werden ihn vermissen. Ganzen Beitrag lesen »

Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter für eine starke LINKE im Bundestag

16. Juli 2017  Allgemein

78 Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter aus allen DGB-Gewerkschaften und allen Teilen der Republik rufen zur Wahl der LINKEN auf. Sie sind überzeugt: Nur zusammen mit einer starken LINKEN im Bundestag gibt es mehr soziale Gerechtigkeit. Dazu müssen wir uns mit den Reichen und Mächtigen anlegen. Soziale Gerechtigkeit geht nur mit Umverteilung. Es reichen keine kleinen Korrekturen, damit sich die Lebens- und Arbeitsbedingungen verbessern. Wir brauchen einen grundlegenden Politikwechsel! Unterstütze den Aufruf hier: www.gewerkschafter-waehlen-links.de

Schlechter mit Tarifvertrag? Wie CDU und SPD die Tarifpolitik auf den Kopf stellen und Gewerkschaften systematisch schwächen

„Wir überlegen, wie wir auch durch Gesetzgebung eventuell Tarifbindung präferieren können“, sagte Bundeskanzlerin Merkel (CDU) auf dem Meseberger Treffen im Juni 2016. Bundesarbeitsministerin Nahles (SPD) legte Ende des Jahres in der FAZ nach und sagte: „Wer tariflich gebunden ist, wird privilegiert.“ Die Fraktion DIE LINKE hält dagegen und erklärt in einem Positionspapier, warum sie sogenannten tarifdispositiven Regelungen in Gesetzen im Bundestag eine klare Absage erteilt.

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Bundestreffen 08./09. April 2017 in Kassel

26. Mai 2017  BUNDESTREFFEN

Schwerpunkte unseres Bundestreffens der BAG Betrieb & Gewerkschaft in Kassel waren neben dem Bericht der Bundessprecherinnen und Bundessprecher die ver.di-Tarifrunde Entlastung in den Krankenhäusern, die Diskussion zum Entwurf des Bundestagswahlprogramms der LINKEN sowie die Vorstellung des Bündnisses „AUFSTEHEN GEGEN RASSISMUS“ und der Stammtischkämpfer*innen-Ausbildung. Referentinnen und Referenten haben uns ihre Präsentationen zur Verfügung gestellt.

Die systematische Entwertung der Tarifbindung

28. April 2017  BLOG

Von Jan Richter

Tarifdispositive Regelungen – also vom Gesetz abweichende Regelungen durch Tarifvertrag – gibt es schon länger. Sie sind das Fundament, auf dem unser Tarifsystem fußt. Weniger Wochenarbeitszeit, mehr Urlaubsanspruch oder Zuschläge für besondere Tageszeiten und Wochenendarbeit: »Besser mit Tarifvertrag« lautet die Devise und dient als zentrales Argument für Gewerkschaftsmitgliedschaften und die Interessenvertretung von Beschäftigten.

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„Ohne Betriebsrat kommen wir nicht in den Himmel“

26. April 2017  BLOG

Von Jan Richter

Das Zitat aus der Überschrift stammt von Claus-Peter Morof, Richter am Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg. Es fiel im Zusammenhang mit einem Beschlussverfahren im Sommer 2011, in dem die Modekette H&M die Amtsenthebung des Betriebsrats in der Berliner Friedrichstraße beantragt hatte. Die vom Arbeitgeber geforderte Auflösung des Betriebsrats ist nach aufgeregter zweistündiger Debatte und dem daraus resultierendem Zitat nicht umgesetzt worden. Als Autor dieses Artikels stand ich damals in meiner Funktion als Betriebsratsvorsitzender des betroffenen Gremiums vor Gericht. Jetzt will H&M erneut einen Betriebsrat loswerden, diesmal trifft es einen Kollegen im Süden, den Betriebsratsvorsitzenden der Filiale in Tübingen. 

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Befristungen den Kampf ansagen

23. April 2017  BLOG

Von Manuela Wischmann

Die Hartz-Gesetze und die Agenda 2010 waren ein Geschenk an die Arbeitgeber. Mit dem Ziel, die Löhne zu senken, wurde die soziale Sicherung von Erwerbslosen verschlechtert, Arbeitnehmerrechte runtergefahren und Niedriglöhne vorangetrieben. Das Kräfteverhältnis zwischen Kapital und Arbeit wurde zugunsten der Kapitalseite verschoben. Die Zahl der Menschen, die sich ohne Perspektive mit Leiharbeit, befristeten Arbeitsverträgen oder Minijobs begnügen müssen, ist deutlich angestiegen.

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Zur Sache: Hinten kackt die Ente…

12. Dezember 2016  BLOG

Von Jan Richter

…sagt mein Schwager oft und meint: Wichtig ist, was am Ende rauskommt. Zur Bundestagswahl kommt die SPD sicher wieder mit ihrem Dauerbrenner „soziale Gerechtigkeit“ um die Ecke. Was sie darunter versteht, wissen viele Beschäftigte: ausufernder Befristungswahnsinn, Lohndumping durch Leiharbeit und Outsourcing, Niedriglohnsektor und Hartz IV. Auf Hartz IV ist die SPD sogar richtig stolz und subventioniert damit ausgerechnet die Arbeitgeber, die ihre Beschäftigten lieber zum Sozialamt rennen lassen, als sie anständig zu entlohnen. Zugleich hat Hartz IV disziplinierende Wirkung auf die gesamte Belegschaft; Forderungen nach Lohnerhöhungen oder Mitbestimmung wurden verhaltener.

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